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Lebenshilfe: Zentrale Anlaufstelle für alle Belange
Von: Stephan Johnen
Letzte Aktualisierung: 26. November 2012, 18:18 Uhr

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Im Juli soll mit dem Neubau des Lebenshilfe-Centers begonnen werden. Geschäftsführer Wolfgang Prümm stellte die ersten Pläne vor.

Foto: Johnen

Düren. Vom Säuglingsalter bis ins hohe Erwachsenenalter bietet die Lebenshilfe Düren Menschen mit Handicap fachliche Hilfe und Betreuung an. Der gemeinnützige Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Betroffene und ihre Angehörigen in allen Lebenslagen zu begleiten. Waren die unterschiedlichen ambulanten Dienste bislang auf mehrere Standorte in der Stadt verteilt, soll es künftig eine zentrale Anlaufstelle für alle Belange geben.


Die Lebenshilfe investiert 1,9 Millionen Euro, um an der Arnoldsweilerstraße das sogenannte „Lebenshilfe-Center“ zu errichten. „Wer uns demnächst an der Arnoldsweiler-straße besucht, ist automatisch an der richtigen Stelle“, erläutert Geschäftsführer Wolfgang Prümm die Idee, die hinter dem Vorhaben steht.

„Der Vorstand hat diesen Plan schon vor Jahren ins Auge gefasst“, blickt Prümm zurück. Dementsprechend habe der Verein auch Rücklagen für ein Bauprojekt gebildet. Fünf Jahre lang wurde ein passendes Grundstück gesucht.

Die anfängliche Idee, eine zentrale Anlaufstelle im Hämmerchensgässchen zu bauen, wo bereits das Lebenshilfe-Haus für betreutes Wohnen steht, wurde aufgegeben. „Wir wollten einen zentraleren Standort, der für alle Menschen auch mit Bus und Bahn leicht zu erreichen ist“, erklärt Prümm.

Der Standort an der Arnoldsweilerstraße, in Nachbarschaft zur städtischen Kita „City-Kids“ gelegen, sei ideal. Das Grundstück ist bezahlt, die Baugenehmigung soll in Kürze beantragt werden. Das vierstöckige Haus mit 700 Quadratmetern werde mit Eigenmitteln, Zuwendungen der Stiftung und Krediten finanziert.

Baubeginn soll im Juli 2013 sein. In dem Jahr, in dem der Verein auch sein 50-jähriges Bestehen in Düren feiert. In anderthalb Jahren soll der Umzug stattfinden.

Vom Integrationsdienst, der Schülern mit Handicap das Lernen in einer Regelschule erleichtert, über den Fahrdienst bis zu Weiterbildungsangeboten und den Familien unterstützenden Dienst: Sobald das „Lebenshilfe-Center“ fertiggestellt ist, gibt es alle Hilfsangebote und Ansprechpartner an einem Standort.

„Da wir auch in der Verwaltung aus allen Nähten platzen, ziehen wir dort in die vierte Etage“, sagt Prümm. Seit 16 Jahren ist er Geschäftsführer des Vereins. Damals gab es bei der Lebenshilfe 100 Mitarbeiter, heute sind es 260. „Wir arbeiten in der Verwaltung immer noch in den gleichen Räumen.“

Doch das „Lebenshilfe-Center“ soll auch ein Treffpunkt werden. Im Erdgeschoss gibt es ein besonderes Angebot für die Dürener Bürger: Die Lebenshilfe plant, dort ein Café einzurichten, das Dank eines variablen Raumkonzepts an den Wochenenden auch für Tagungen und Feiern genutzt und gemietet werden kann.

Betrieben werden soll das Café von den Rurtalwerk-stätten, einer Tochtergesellschaft der Lebenshilfe. „Wir wollen zeigen, dass Menschen mit Handicap ihren Platz in der Gesellschaft haben und welche Leistungsfähigkeit in ihnen steckt“, betont der Geschäftsführer. Das Café soll zum Treffpunkt werden, aber auch ein Stück weit gelebte Öffentlichkeitsarbeit für die Lebenshilfe sein.

Die Räume, die die Verwaltung derzeit im Eschfeld nutzt, werden nicht aufgegeben. „Wir könnten schon heute unsere Frühförderungsangebote verdoppeln“, spricht Wolfgang Prümm eine mögliche Nutzung an. Auch könne der Kindergarten „Eschfeld-Mäuse“ eine U3-Gruppe dort einrichten. „Für die konkreten Planungen haben wir ja noch etwas Zeit“, sagt Prümm. An Ideen mangele es nicht.
Lebenshilfe bietet 460 Arbeitsplätze
Der gemeinnützige Verein Lebenshilfe bietet inklusive der Rurtalwerkstätten 460 Arbeitsplätze an. 260 Mitarbeiter der Lebenshilfe arbeiten mit den geistig behinderten Menschen.

Die Lebenshilfe, die 14 Einrichtungen unterhält, verbuchte 2011 einen Umsatz von 7,4 Millionen Euro. Die Personalkosten, die größtenteils von der öffentlichen Hand getragen werden, betrugen 6,2 Millionen Euro.

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