Ein neues Haus für die nicht
versorgten Ü3- und U3-Kinder
Von: Otto Jonel
Letzte Aktualisierung: 15. April 2013, 17:28 Uhr
Linnich. Die Zahl ist beachtlich.
Im Stadtgebiet Linnich haben die Eltern von 47 U3- und Ü3-Kindern einen
Rechtsanspruch auf Betreuung ihrer Sprösslinge in einem Kindergarten
beziehungsweise einer Kindertagesstätte.
Bei allem Anspruch: Einen Platz haben diese 47 Kinder nicht. Die
Unterbringungskapazitäten in Linnich sind erschöpft. Immerhin zeichnet sich
eine Lösung ab, und zwar eine umfassende. Die benötigten Plätze werden
sozusagen auf einen Schlag geschaffen – in einem Anbau der Integrativen
Kindertageseinrichtung „Bachpiraten“ am Bendenweg.
Dieser Lösung gingen allerdings Überlegungen voraus, die auf eine anders
geartete Aufstockung der Kapazitäten abzielten. Gemeinsam mit dem
Kreisjugendamt klopfte die Stadtverwaltung vorhandene Liegenschaften auf
Eignung als Kita-Ersatz ab. Eine sicherlich ungewöhnliche Idee war dabei, einen
Raum in dem neuen Seniorenheim „Am Mühlenteich“ anzumieten. Das nimmt heute den
Platz ein, auf dem zuvor der ehemalige katholische Kindergarten residierte.
Nach Rücksprache mit der Heimleitung zerschlug sich diese Idee schnell.
Standortsuche
Disqualifiziert wurde ebenfalls die ehemalige Polizeischule als
Kindergartenhort. Und letztlich erwies sich auch ein Hilfsangebot des Gevenicher Kindergartens als nicht praktikabel. Dort waren
die Bediensteten bereit, den Personalraum des Kindergartens zu Unterbringung
einer Kindergruppe abzutreten. Letztlich wären die Umbauten zu aufwendig
gewesen und die Einrichtung der Gruppe mit zu großen Nachteilen für den
Kindergarten verbunden.
Die letztlich gefundene Lösung scheint nicht nur die naheliegendste,
sondern auch die beste mit Blick auf die Übergangszeit. Die wird immerhin die
Hälfte des Kindergartenjahres ausmachen, da ein Anbau an die Integrative
Kindertagesstätte erst im Februar 2014 fertig wäre. Das Interimsquartier können
die beiden Gruppen in der Nachbarschaft beziehen: Sie kommen in der ehemaligen
Hausmeisterwohnung der Grundschulen unter. Dazu sind vorab nur einige
Renovierungsarbeiten notwenig.
Auf das ursprünglich angedachte zweite Ausweichquartier im Ergänzungstrakt der
Hauptschule kann man verzichten. Von den 47 „unversorgten“ Kindern werden nur
25 einen Betreuungsplatz benötigen. Das kristallisierte sich bei einer
Infoveranstaltung heraus, die das Kreisjugendamt angesetzt hatte. Für die
übrigen Kinder wollen die Eltern anderweitige Möglichkeiten der Betreuung in
Anspruch nehmen.
Der Träger der „Bachpiraten“, die Lebenshilfe, wird bis zur Fertigstellung des
Anbaus auch die Trägerschaft über die zwei Gruppen übernehmen. Da die Stadt
jegliche finanzielle Beteiligung kategorisch ausschließt, wird die Lebenshilfe
den 350 Quadratmeter großen eingeschossigen Anbau über ein Investorenmodell
realisieren. Das neue Gebäude schmiegt sich an den Bendenweg. Das Grundstück,
beschloss der Stadtrat, soll der Lebenshilfe „zu einem angemessenen Kaufpreis“
zur Verfügung gestellt werden.
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